Die wichtigsten Usability & Webdesign Trends 2017
Jeder mag insgeheim den Blick in die Glaskugel: was bringt wohl das junge Jahr 2017? Welche Trends werden uns im neuen Jahr begleiten, welche veralteten UX-Prozesse und Looks können wir getrost in die Schublade packen und worauf können wir uns freuen?
Idealerweise geht man eine Website-Optimierung heute bereits mit einem Bewusstsein für die Zukunft an, damit man für die nächste Zeit gut vorbereitet ist und nicht bereits im nächsten Jahr mit einer veralteten Website dasitzt. Deshalb haben wir die wichtigsten Trends und Prognosen für 2017 zusammengefasst:
1. Mobile, Mobile, Mobile
So lange noch sehr viele Websites nicht einmal responsive sind, mag es vielleicht gewagt sein, im UX- und Design-Prozess nicht nur von Mobile First, sondern sogar von Mobile Only zu reden. Aber bei immer häufigerer Nutzung von Websites auf Mobilgeräten wäre es fatal, den mobilen Usecase zumindest nicht von Anfang an mit zu bedenken und als erste Priorität zu behandeln. Paradox, Verzeihung, Parallax: aufwändige Scroll-Erlebnisse bleiben dennoch beliebt.
2. Klares Design, aber mit Charakter
In den letzten Jahren ließ man übertrieben realistische Darstellungen im Web – man denke an PDFs als Bücher im Regal – dem klaren, aber extrem schlichten Flat Design weichen. Nun ist man wieder an dem Punkt angekommen, dem User eine intuitivere Usability durch die Wiedereinführung von physischen Elementen zu ermöglichen, z. B. durch Überlappungen, Schattenwürfe und kräftige Farben: dem Material Design. Das geht einher mit dem willkommenen Effekt, dass – nachdem Websites anfingen fast alle gleich auszusehen – jetzt auch wieder mehr Charakter im Webdesign Einzug hält.
3. Natürlichkeit und künstliche Intelligenz
2017 beginnt, sich immer mehr wie ein Science-Fiction-Film anzufühlen, mit künstlicher Intelligenz, die uns in Form von smarten Geräten, Sprachsteuerung und Chatbots umgibt. Der User wird immer natürlicher mit digitalen Anwendungen umgehen. Bei ihnen geht es in Zukunft immer weniger um die einseitig aufbereitete Informationsstrukturierung seitens der Website-Gestalter, sondern vielmehr um die Möglichkeit der Interaktion des Users, dem Conversational User Interface. Das wird auch zur Folge haben, dass der Bedarf an Psychologen und Kommunikationswissenschaftlern als Erweiterung von klassischen UX- und Design-Teams in Zukunft steigen wird.
4. Lauter, mutiger, individueller
Am Minimalismus muss man sich wohl immer erst sattsehen, bevor man wieder den Schritt in eine mutigere Design-Richtung wagt. Es lohnt sich: durch buntere, kontrastreiche Farbwelten und ungewöhnliche Typographie-Kombinationen wirkt man der sich immer weiter verringernden Aufmerksamkeitsspanne der User entgegen. Dies schafft man auch durch die Verwendung von individuellen, authentischen Bildern, Grafiken und Icons statt generischer Stock-Fotos.
Wir Designer freuen uns jedenfalls auf die kommende Zeit, die mehr Freiheit, mehr Abwechslung und einen erfrischend mutigen Look verspricht. 2017, wir kommen!