Wettbewerbsanalysen geben einen Überblick zu den Services und Funktionen im Marktumfeld. Damit werden zwei Ziele verfolgt: zum einen stellt man fest, wie man im Vergleich zu anderen Wettbewerbern positioniert ist, zum anderen erhält man Ideen zu Funktionen für die eigene Software. Dies ist besonders interessant, um Verbesserungen seiner Software voranzutreiben und Anregungen für eine bessere Usability zu erhalten.
Marktpositionierung: Rangreihe der untersuchten Anwendungen im Wettbewerbsumfeld
Stärken/Schwächen: Auf Basis einer Stärken-Schwächen-Analyse der eigenen Software kann man festlegen, welche Maßnahmen notwendig sind, um z. B. mit dem bestplatzierten Wettbewerber gleichzuziehen.
Funktionen/Services: Man erhält eine Übersicht von Best-Practice-Beispielen und eine Liste mit möglichen Verbesserungen für die eigene Anwendung. Zudem lassen sich auch Rückschlüsse zu üblichen Konventionen der Anwendungsgattung ermitteln, z. B. welche Funktionen besonders häufig angeboten werden oder wie bestimmte Funktionen benannt oder dargestellt werden.
Voraussetzungen/Projektstand | Idealerweise zu Beginn eines Projekts, z. B. in der Projekt-initialisierung oder Spezifizierung |
Benötigte Ressourcen | Mind. 1 Experte, für aussagekräftigere Bewertungen hilft ein zweiter Experte als Konterpart |
Zeitaufwand | Abhängig von Vergleichsmenge und Bewertungsraster |
Hilfsmittel | Microsoft Excel zur Dokumentation |
Sonstige Anmerkungen | Erzeugt oft neue Ideen für die eigene Anwendung |
Vorbereitung
1. Festlegung des Zeit-/Budgetrahmens, um den Umfang der Analyse zu bestimmen
2. Identifizierung interessanter Wettbewerber für die Analyse
3. Erarbeitung der Bewertungsraster, z. B. mittels Dimensionen (1. Ebene) und evtl. untergeordneten Kriterien (2. Ebene), siehe Abbildung 1
4. Prüfung, ob die Dimensionen/Kriterien unterschiedlich gewichtet werden sollen oder gleichrangig sind. Wenn z. B. bei einer Webseite die Dimension „Hilfe & Service“ und die Kriterien Textsuche, Hilfe-Videos, Download von Anleitungen und Glossar sind, könnte die Gewichtung auf Textsuche (40 %), Hilfe-Videos (25%), Downloads von Handbüchern (25%) und Glossar (10%) liegen. Die Textsuche würde somit als wichtigere Funktion und das Glossar als weniger wichtig beurteilt werden. Dies ist aber immer von Fall zu Fall festzulegen.
5. Bewertungsnoten festlegen, z. B. von 0 ungenügend bis 5 ausgezeichnet
6. Einrichtung Untersuchungsumgebung auf dem Testrechner, z. B. Installation der Anwendungen
Durchführung
1. Erster Durchlauf: Bewertung der Kriterien mit Notizen zur Note (Vorteile +++ / Nachteile —), um später nachvollziehen zu können, warum die Note so vergeben wurde
2. Zweiter Durchlauf: Besprechung der Bewertungen mit einer zweiten Person, um die Bewertungen zu überprüfen und subjektive Bewertungen zu relativieren
3. Wenn alle Dimensionen/Kriterien bewertet wurden, können Diagramme erstellt werden, um besser zu sehen, wo die Stärken/Schwächen der eigenen Anwendung im Vergleich zum Wettbewerb liegen
4. Berücksichtigung der Ergebnisse in der Konzept- und Gestaltungsphase
Downloads
- Factsheet „Wettbewerbsanalyse„