Der Einbezug von echten, repräsentativen Testbenutzern erzielt bei der Überprüfung der Usability die besten Ergebnisse. Besonders in frühen Projektphasen oder aus Zeit- und Budgetgründen stehen leider nicht immer ausreichend Testnutzer zur Verfügung. In solchen Fällen bietet sich die Überprüfung der Gebrauchstauglichkeit im Rahmen einer Expertenevaluation an.
Die Expertenevaluation ist dabei:
- Auch von Personen mit geringem Usability-Knowhow durchführbar
- Verständlich für den Auftraggeber, auch wenn dieser kein Experte ist
- Eine Alternative zu Tests mit Benutzern
Die Expertenevaluation kann bereits zu Projektbeginn grundsätzliche Mängel an Interface-Entwürfen aufdecken. Auch für Nichtfachleute können damit Usability-Mängel verständlich aufbereitet werden. Das Interaktionsdesign und das Informationsdesign werden getrennt voneinander getestet.
Voraussetzungen/Projektstand | Prüfgegenstand vorhanden, in allen Projektphasen anwendbar |
Benötigte Ressourcen | Durchführende Person mit Basis-Usability-Know-how |
Zeitaufwand | ca. 2 Stunden |
Hilfsmittel | Modifikation „Expertenevaluation“, Interface-Entwurf, Stift zum Ausfüllen des Fragebogens. |
Sonstige Anmerkungen | keine |
Vorbereitung
Legen Sie ein Aufgabenset fest, anhand dessen der Interface-Entwurf getestet werden soll. Damit soll ein Großteil der Anwendungsfälle des Interface-Entwurfs abgedeckt werden. Es kann ggf. notwendig sein, den Auftraggeber über die Zielgruppe und die zu erledigenden Aufgaben zu befragen.
Durchführung
Der Durchführende muss sich zunächst mit dem Interface-Entwurf vertraut machen. Im Anschluss kann er mittels des Fragebogens der Modifikation „Expertenevaluation“, den Interface-Entwurf im Hinblick auf das Aufgabenset untersuchen.