Personas stellen ein prototypisches Benutzerprofil dar, das eine Gruppe von realen Nutzern repräsen¬tiert. Neben soziodemografischen Merkmalen beschreibt diese Methode weitere Dimensionen wie Motivation, Fertigkeiten und Fähigkeiten sowie konkretes Nutzungsverhalten u.ä. In erster Linie sind Personas ein Werkzeug welches hilft, die Vielschich¬tigkeit verschiedener Nutzergruppen verständlich darzustellen. Personas werden zudem eingesetzt, um aus der Perspektive der Benutzer zu diskutieren und zu beurteilen. Sie basiert auf fundierter Nutzerforschung. Es dürfen keine Annahmen, Klischees oder Wunschvorstellungen zugrunde liegen.
Eine Persona soll die wesentlichen Eigenschaften einer Benutzergruppe abbilden:
- Beruf, Funktion, Verantwortlichkeiten
- Tägliche Aufgaben (auch außerhalb der Applikation)
- Ziele, Wünsche, Erwartungen, Bedürfnisse
- Fachliche Ausbildung, Wissen, Fähigkeiten
- relevantes Nutzungsverhalten
Weitere, mögliche Eigenschaften sind:
- Vor- und Nachname sowie Foto
- Alter, Geschlecht
- Vorlieben, Werte, Hobbys
- Abneigungen, Ängste
Voraussetzungen/Projektstand | Am besten zu Beginn eines Projekts, wenn es um die Erhebung der Anforderungen geht. |
Benötigte Ressourcen | Kernteam des Projekts + Benutzer + Auftraggeber |
Zeitaufwand | Nicht zu benennen |
Hilfsmittel | Schreibmaterial, Schablonen, IT |
Sonstige Anmerkungen | keine |
Vorbereitung
Bevor die Personas erstellt werden können, muss eine fundierte Benutzerforschung erfolgt sein. Für Personas mit Foto, muss der Zugang zu entsprechenden Datenbanken vorhanden sein (z.B. www.fotolia.de)
Durchführung
Die Personas werden anhand der wesentlichen Eigenschaften der jeweiligen Benutzergruppe generiert (siehe oben). Wenn alle relevanten Benutzergruppen erfasst sind, werden die Personas priorisiert, um die Benutzergruppen in Kern- und Randzielgruppen zu unterteilen:
- Primäre Personas: Hauptzielgruppe des Produkts, für deren Bedürfnisse und Anforderungen das Produkt optimiert bzw. entwickelt wird.
- Sekundäre Personas: Bedürfnisse und Anforderungen der sekundären Persona sind durch primäre Personas größtenteils abgedeckt. Kleine Erweiterungen sind nötig.
- Ergänzende Personas: Bedürfnisse und Anforderungen sind durch primäre Personas vollständig abgedeckt.
- Non-Personas: Bedürfnisse und Anforderungen der Non-Personas werden explizit nicht berücksichtigt (Klassifizierung der Personas nach (Richter & Flückiger, 2010))
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Literaturhinweise
Richter, Michael /Flückiger, Markus
Usability Engineering Kompakt – Benutzbare Software gezielt entwickeln
Spektrum Akademischer Verlag, 2. Aufage 2010