„Ein Kontextszenario ist eine episodische Beschreibung von Aufgaben und Tätigkeiten in ihrem Kontext ohne Bezug zu konkreten Merkmalen eines Softwareprodukts. Wichtig ist die Darstellung der Aufgabenbearbeitung, nicht die Softwarenutzung. Das Kontextszenario ist in der Sprache der befragten Person verfasst.“ (vgl. DAkkS, Leitfaden Usability Version 1.3)
Das Ziel ist, mittels Leitfragen einen Überblick über die Arbeitstätigkeit, deren Voraussetzungen, normale Durchführung, eventuelle Besonderheiten bei der Durchführung sowie die organisatorischen Rahmenbedingungen zu erlangen.
Voraussetzungen/Projektstand | Am besten zu Beginn eines Projekts, wenn es um die Erhebung der Anforderungen bzw. das Kontextverständnis geht |
Benötigte Ressourcen | Interviewer, Mitschreiber, Interviewpartner (insgesamt 2-3 Benutzer pro homogener Benutzergruppe) |
Zeitaufwand | Ca. 1,5 Std. pro Interview + 1 Std. Dokumentation |
Hilfsmittel | Interviewleitfaden, Schreibmaterial, optional: Diktiergerät |
Sonstige Anmerkungen | keine |
Vorbereitung
Anhand der 22 Leitfragen aus dem DAkkS Leitfaden Usability, wird vor dem Interview ein Leitfaden erstellt. Die Leitfragen sind für Kontextszenarien in Büroumgebung entwickelt worden. In anderem Kontext, müssen die Fragen entsprechend angepasst werden.
Durchführung
Das Interview wird an einem ungestörten Ort durchgeführt. Etwa 90 Minuten sollte pro Interview eingeplant werden. Längere Interviews sind erfahrungsgemäß zu anstrengend. Es geht bei dem Interview vornehmlich darum, die informelle Aufgabenerledigung des Benutzers in Erfahrung zu bringen. Die genaue Wiedergabe des Fragewortlautes ist nicht zwingend erforderlich. Der Leitfaden dient mehr dazu, dass keine Aspekte oder Fragen übersehen werden. Allgemein sollte auf eine angenehme Gesprächssituation geachtet werden.